Narzissen

DIE KULTUR VON TOPFNARZISSEN

praktische tipps für
  • eine gezielte wahl der sorte und topfgröße
  • eine gute behandlung der zwiebeln vor der kultur
  • richtige kulturbedingungen für die produktion als topfpflanze
  • die vermeidung von problemen während der kultur

Richtiges Ausgangsmaterial und gute Terminplanung sind wichtig

Die Zwiebeln haben meistens eine Hauptzwiebel mit einer oder mehreren Nebenzwiebeln, den Doppelnasen. Zwiebeln, die aus den kleinen Seitenzwiebeln gewachsen sind, sind rund. Runde Zwiebeln bekommen, wenn sie groß genug sind, einen großen Trieb mit Blüte. Bei den Doppelnasen blühen die Hauptzwiebeln im Prinzip immer, die Nebenzwiebeln abhängig von der Größe und dem Zeitraum, wann sie zum Erblühen gebracht werden. Die Zwiebelgröße hängt stark von der betreffenden Art oder Sorte ab und kann vom Umfang her von 10/12 bis zu 18/- cm variieren. Bei einer frühen Blüte ist die Blütenanzahl kleiner und das Gewicht der Blüten niedriger. Für eine gute Kultur ist es wichtig, die Zwiebeln rechtzeitig zu bestellen, am besten gut ein halbes Jahr zuvor. Der Lieferant kann dann die richtige Temperaturbehandlung für die gewünschte Blütezeit geben. Meistens werden für die Topfkultur ungekühlte Zwiebeln geliefert, die noch die gesamte Kühlphase vor sich haben. Wenn Zwiebeln geliefert werden, die ein paar Wochen bei 9 oder 5ºC vorgekühlt wurden, darf man die Vorkühlphase von der benötigten Kühlphase abziehen. Die Kultur von Narzissen in Töpfen findet hauptsächlich von Dezember bis einschließlich März statt, wobei Februar und März die wichtigsten Produktionsmonate sind.

Die richtige Temperaturbehandlung
Zwiebellieferanten stimmen die Temperaturbehandlungen der Zwiebeln auf den gewünschten Blütezeitraum ab. Alle Narzissen durchlaufen nach dem Roden (Juli) zunächst eine Wärmephase. Für die früheste Treiberei müssen die Zwiebeln frühzeitig gerodet werden. Die Blütenanlage in der Zwiebel ist für viele Narzissen bereits im Rodungszeitraum abgeschlossen. Wenn die Zwiebeln genügend Wärme erhalten haben, kann die Kühlphase beginnen. Pflanzen Sie die Zwiebeln in Töpfe und lagern Sie diese in Behältern in einem Kühlraum. Man kann die Zwiebeln auch im Herbst im Freien in Töpfen in einen Einschlag pflanzen, so dass die Zwiebeln natürlich gekühlt werden. Die erste Methode ist für die Topfkultur die meistverwendete. Das gewünschte Blütedatum ist ausschlaggebend für den Anfang der Kühlphase. Für frühe Blütezeitpunkte fängt diese früher an, für andere später. Nach der Kühlphase kann man mit der Treiberei beginnen. Einige Narzissen aus der Tazetten-Gruppe benötigen keine Kühlphase; sehr wohl muss die Ruhephase unterbrochen werden. Für die frühe Treiberei werden die Zwiebeln vor dem Pflanzen manchmal erst eine Zeit lang trocken vorgekühlt. Sie haben dann bei der Lieferung bereits einen Teil ihrer Kühlphase durchlaufen.
 

Verschiedene Treibmethoden möglich

Kistentreiberei mit Kältephase im Kühlraum
Die wichtigste Treibmethode ist diejenige mit Töpfen in Kisten, gelagert in Kühlräumen. Diese Methode hat Vorteile in Hinsicht auf Arbeit und Terminplanung. Die Zwiebeln bewurzeln gestapelt und bleiben so lange wie möglich in den Kühlräumen. Die Töpfe werden meistens in Plastikbehältern oder Holzkisten mit den Bodenmaßen 40 x 60 cm und 50 x75 cm gelagert. Sie müssen tief genug sein, damit die herauswachsenden Triebe ausreichend Platz haben. Diese sind meistens bis etwa 5 cm lang, vorzugsweise nicht länger als 7 cm. Die Behälter müssen 16 bis 20 cm hoch sein. Bei größeren Töpfen benötigt man höhere Behälter. Nach dem Pflanzen muss der Boden ziemlich feucht sein, aber nicht ganz gesättigt. Die Sorten Tête-à-Tête und Bridal Crown sind sehr empfindlich gegen Pythium (Wurzelfäule) und dürfen daher beim Pflanzen nicht zu viel Wasser bekommen. In einem Kühlraum mit einer hohen Luftfeuchte ist Bewässern vor dem Einbringen meist nicht nötig. Man muss einem Austrocknen der Erde in den Behältern vorbeugen, indem man ab und zu den Boden des Kühlraums befeuchtet. Beim Bewurzeln von Narzissen können die Wurzeln so viel Aufwärtsdruck ausüben, dass die Zwiebeln aus dem Boden gedrückt werden. Je später man pflanzt, desto größer ist das Risiko des Herauswachsens. Daher ist es notwendig, eine Sandschicht von mindestens 3 cm über den Zwiebeln aufzubringen oder Schaumstoffmatten zu verwenden, die genau zwischen die Behälter auf den Stapel passen. Die Schaumstoffschicht muss so dick sein, dass die Zwiebeln kräftig in den Töpfen angedrückt bleiben. Wenn die Wurzeln an der Unterseite aus dem Topf herauskommen - meistens nach etwa 6 Wochen - können die Schaumstoffschichten entfernt werden, um den Trieben den nötigen Platz zu machen.

Töpfe in einen Einschlag für natürliche Kühlung
Topfnarzissen können auch im Einschlag gelagert werden, um natürlich gekühlt zu werden. Dies ist allerdings arbeitsintensiver und es gibt weniger Möglichkeiten, die gewünschte Temperatur beizubehalten. Es herrscht auch ein größeres Risiko, dass die Pflanze zu niedrig bleibt. Kleine, mit Topferde gefüllte Töpfe werden im Allgemeinen in Kisten oder Horden und später im Ganzen in den Einschlag gegeben. Über den Zwiebeln wird eine Schicht von etwa 5 cm (vorzugsweise Sand) ausgebracht, um zu verhindern, dass die Narzissen durch den Wurzeldruck herauswachsen. Narzissen, vor allem die Miniaturnarzissen wie die Tête-à-Tête, sind frostempfindlich. Bei 0°C und niedriger auf Zwiebelhöhe können die Zwiebeln gefrieren. Zur Vermeidung von Frostschäden empfiehlt es sich, mit 8 bis 12 kg Stroh pro m2 oder Noppenfolie abzudecken. Um zu verhindern, dass die Triebe zu lang werden, muss man diesen Schutz später wieder entfernen. Am besten kann man bei Bodentemperaturen unter 9°C pflanzen. Pflanzen bei höheren Temperaturen als 13°C hat einen geringeren Kühleffekt und bringt ein größeres Krankheitsrisiko, wie etwa Fusarium, mit sich.
 

Die richtige Zwiebel für den richtigen Topf

Die Behandlung nach Erhalt
Die Zwiebeln werden meistens geliefert, wenn sie pflanzreif sind. Die Kühlphase kann durch Pflanzen bei niedrigen Temperaturen beginnen. Es wird davon abgeraten, die Zwiebeln lange in der Verpackung zu lassen oder irgendwo feucht zu lagern. Falls die Zwiebeln unerwartet doch noch nicht gepflanzt werden können, müssen sie bei guter Luftzirkulation bei einer Temperatur von etwa 17-20°C an einem trockenen Ort gelagert werden. Wenn die Zwiebeln bereits vorgekühlt sind oder die Kühlung bereits beginnen darf, sind 5-7°C eine gute Temperatur. Wenn die Zwiebeln zu feucht stehen, wurzeln sie zu früh und es kann zum Befall mit Penicillium und Botrytis kommen. Bei zu warmer, feuchter Lagerung können die Zwiebeln zudem durch Zwiebelfäule (Fusarium) verfaulen. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Lieferanten um Rat.

Sorgfältig pflanzen
Fast überall wird frische Topferde zum Füllen der Töpfe verwendet. Verwenden Sie nicht nur humusreiche Topferde, sondern lieber ein Substratgemisch mit viel Schwarzmoor und/oder Sand. Dies verringert vor allem für die Miniaturnarzissen wie Tête-à-Tête das Risiko des Botrytisbefalls. Im Prinzip kann man auch guten Kulturboden vom Betrieb selbst oder Boden aus dem Einschlag verwenden, aber dabei ist das Krankheitsrisiko größer. Zudem ist der Boden oft zu schwer. Der pH-Wert der Topferde soll vorzugsweise bei 5,5-7 liegen; einem Torfsubstrat muss immer Kalk hinzugefügt werden. Der Boden muss eine gute Struktur haben und nicht zu fein und klebrig-feucht sein. Diese letztgenannten Bodentypen können weniger sauerstoffreich sein und bei zu viel Wasser leicht Pythium (Zwiebelfäule) verursachen. Sorten, die Botrytis-empfindlich sind, wie etwa Tête-à-Tête, werden vor dem Pflanzen in ein spezielles Schimmelbekämpfungsbad getaucht. Beim Pflanzen wird der Topf randvoll mit Topferde gefüllt und danach die Zwiebel leicht aufgedrückt. Die Oberseite der Zwiebel bleibt dann über dem Topfrand. Bei einem sehr festen Andrücken werden die Zwiebeln schneller herauswachsen, weil weniger Platz für die Wurzeln vorhanden ist. Nach dem Pflanzen bewässert man die Töpfe so, dass der Boden ziemlich feucht ist, ohne dass dieser ganz gesättigt ist. Sehr nasser Boden sorgt eher für Probleme mit Pythium, vor allem bei empfindlichen Sorten wie Tête-à-Tête und Bridal Crown. Bei großen Betrieben verwendet man Topfmaschinen.

Abstimmung auf den richtigen Topf
Man kann allerlei verschiedene Topfgrößen verwenden, von kleinen viereckigen 7 cm großen Töpfchen für eine Zwiebel bis hin zu sehr großen Pflanzschalen oder Behältern für dutzende Zwiebeln. In der unten stehenden Tabelle sehen Sie einige Beispiele für häufig verwendete kleinere Topfgrößen sowie eine Richtlinie für mögliche Anzahlen und Zwiebelgrößen. Man kann den Topf auch einfach vollpflanzen.  

    
topfgrösse anzahl pro topf zwiebelgrösse anzahl töpfe in einem 50-75 behälter  anzahl töpfe in einem 40-60 behälter anzahl zwiebeln pro m2 netto in behältern
7 cm viereckig 1 12/14 75 48 190
9 cm rund 3 10/12 43 25 300
10,5 cm (4 inch) rund 3 12/14 33 20 240
12 cm rund  3 14/16 16/- 24 15 180
12 cm rund  5 12/14 24 15 300
13 cm rund 4 14/16 22 12 210
16 cm (ca. 6 inch) rund 5 bis 7 16/- bis 10/12 - - -



















Berücksichtigen Sie dabei, dass kleinblütige Narzissen wie Tête-à-Tête leicht viele Blüten pro Topf ergeben, dass dies jedoch bei großblütigen Sorten viel weniger der Fall ist.  
 

Gute Abstimmung für Pflanzzeitpunkt wichtig

Die gewünschte Blütezeit
Der Pflanzzeitpunkt hat mit dem gewünschten Blütezeitpunkt und der Temperatur für die tatsächliche Frühblüte zu tun. Für die Blüte im Dezember muss man rechtzeitig mit frühen Partien beginnen. Miniaturnarzissen wie die Tête-à-Tête pflanzt man oft wegen des größeren Botrytis-Risikos ab September direkt in Töpfe und lässt sie in Kühlräumen bewurzeln. Langstielige Sorten werden ab Oktober in Töpfe gepflanzt und danach in Behältern in den Kühlraum oder eventuell in den Einschlag gestellt. Bei der Verwendung von Kühlräumen kann man für die früheste Treiberei bereits ab September Narzissen in Töpfe pflanzen. Für das Pflanzen im Freien unter Verwendung eines Einschlags kann man besser abwarten, bis die Temperatur auf etwa 12°C oder darunter gesunken ist. Zu hohe Temperaturen erhöhen das Krankheitsrisiko und haben einen geringeren Kühleffekt. Tazetten-Narzissen aus der Paperwhite-Gruppe können schon bei höheren Bodentemperaturen (16-18°C) gepflanzt werden. Die meisten Narzissen für die Topfkultur werden zwischen September und Dezember gepflanzt.

Für die richtige Kühlphase sorgen
Narzissen für die Topfkultur werden meist bei niedrigeren Temperaturen bewurzelt und gelagert als Schnittnarzissen. Durch diese niedrigeren Temperaturen bleiben die Pflanzen kürzer. Auch die empfohlene Kühlphase ist aus diesem Grund durchschnittlich 2 Wochen kürzer. Vielverwendete Temperaturen während der Kühlphase für Topfnarzissen sind erst 5 und danach 2°C. Eine eventuelle trockene Vorkühlung der langstieligen Narzissen kann bei 5°C stattfinden. Bei Miniaturnarzissen findet diese oft bei 9°C statt. Langstielige Narzissen lagert man meist bei einer niedrigeren Temperatur als die Miniaturnarzissen, um sie kürzer zu halten. Wenn die Bewurzlung zu lange zurückbleibt, empfiehlt es sich, die Kühlraumtemperatur kurzzeitig zu erhöhen, von 2 auf 5°C. Eventuell kann die Temperatur einige Zeit vor dem Einbringen sogar auf 9°C erhöht werden oder die Töpfe können kurzzeitig in ein Gewächshaus mit dieser Temperatur gestellt werden. Wenn die Narzissen - aus welchem Grund auch immer - nicht aus dem Kühlraum eingebracht werden können, muss die Temperatur wegen der Trieblänge noch weiter gesenkt werden, allerdings nicht auf unter 0°C in Hinsicht auf Frostschaden. Oft werden Narzissen in einem Kühlraum mit Tulpen gelagert; dies geht meistens recht gut. Die Trieblänge für Topfnarzissen beträgt beim Einbringen der Kisten meist höchstens 5 cm.
narzissentyp september oktober – märz 
Miniaturnarzissen 9°C (einschl. eventuelle trockene Vorkühlung) 5°C bis ca. 1. Februar, danach sinkend auf 2°C. (Wenn die Triebe zu lang zu werden drohen, auf 0°C senken, aber nicht niedriger!)
Langstielige Narzissen 5°C (einschl. eventuelle trockene Vorkühlung)  5°C bis ca. 1. Januar, danach sinkend auf 2°C. (Wenn die Triebe zu lang zu werden drohen, auf 0°C senken, aber nicht niedriger!)
 

Sorten und ihre Sorten und ihre Kühlphase

Die wichtigsten Topfnarzissen mit Kühlphasen in Wochen in verschiedenen Perioden der Treibsaison 
 
sorte/art gruppe beginn treiben bis 17. Dez, beginn treiberei vom 17. dez. bis zum 17. jan. beginn treiberei vom 17. jan. bis zum 17. febr. beginn treiberei vom 17. febr. bis zum 17. März
Miniatur          
Jetfire Cyclamineus - 12 12 12
Tête-à-Tête Cyclamineus 14 14 14 13
Topolino Trompete (gelb) 12 12 12 11
Langstielig          
Abba Gefüllt 10 10 10 10
Bridal Crown Gefüllt - 14 14 14
Carlton Großkronig 14 14 14 14
Ice Follies Großkronig 14 14 14 12
Minnow   13 - - 16
Attraction Trompete (weiß/gelb) 16 16 15 15
Gold Medal Trompete (gelb) 16 16 15 15
Double Gold Medal Gefüllt (gelb) - - 15 15
Primeur Trompete (gelb) - - 15 15
- = nicht oder weniger gut geeignet in diesem Treibzeitraum 

Tazetten-Narzissen brauchen keine Kühlung
Einige Tazetten-Narzissen benötigen keine Kühlung für die Treiberei. Es geht dabei vor allem um die Paperwhites, mit Ziva als bekannteste Sorte. Bei diesen Narzissen ist es sehr wohl erforderlich, dass die Ruhephase unterbrochen wird; diese hat in der Regel schon vor der Lieferung der Zwiebeln stattgefunden. Sichtbare Triebe oberhalb der Zwiebeln sind ein wichtiger Hinweis darauf, dass dies der Fall ist. Die Zwiebeln können nach dem Pflanzen in Töpfen gleich in das Gewächshaus gestellt und getrieben werden. Paperwhites können stark herauswachsen. Dem kann man vorbeugen, indem man sie mit einer Sandschicht von 6 bis 7 cm bedeckt. Die Zwiebeln von Paperwhites sind rund und dunkler als die der restlichen Narzissen. Die beste Gewächshaustemperatur liegt bei 18-20°C. Paperwhites kann man auch in Gläser mit Kieselsteinen pflanzen. Die Kieselschicht muss dann die Zwiebeln bis zu den Nasen umgeben und das Wasser muss die Unterseite der Zwiebeln berühren. Rasches Pflanzen beugt Problemen vor Durch eine sorgfältige Materialwahl, gute Pflanzbedingungen und rasches Pflanzen kann man Problemen durch Krankheit vorbeugen. In der unten stehenden Übersicht sind die häufigsten Krankheiten sowie deren Bekämpfung aufgelistet. Präventives Arbeiten verringert das Befallsrisiko bedeutend.
 

Vorbereitungen für ein gutes Resultat

Gut planen mit einem guten Treibschema
An Hand des Kühlungsbedarfs der Zwiebeln kann man ein Treibschema erstellen. So lässt sich planen, wann man für ein bestimmtes Erntedatum pflanzen muss. Die Treibperiode hängt von der Treibmethode, der Jahreszeit, der verwendeten Sorte und der Treibtemperatur ab. Ein solches Schema kann folgendermaßen aussehen:

BEISPIEL TREIBSCHEMA
• Gewächshauszeitraum bis Ende der Ernte: 2 Wochen
• Kühlphase der Sorte: 14 Wochen
• Tulpen in Kühlraum geben oder 16 Wochen vor der gewünschten Blütezeit pflanzen

Die Gewächshausausstattung und das Treiben
Narzissen benötigen nicht viel Licht, um zur Blüte zu kommen; die meisten Gewächshäuser eignen sich also zur Treiberei. Bei sehr dunklem Treiben kann die Pflanze allerdings länger und weicher werden. Zum Frühling hin kann es sehr wohl günstig sein, einen Teil des Lichtes fernzuhalten, um zu hohen Temperaturen und dadurch einer zu raschen Blüte vorzubeugen. Topftreiberei von Narzissen findet wegen der besseren Arbeitshaltung bei der Ernte oft auf Tischen statt. Die Bewässerung kann auf verschiedene Arten geschehen, eventuell auch oberhalb der Pflanze. Narzissen, die zu trocken getrieben werden, bleiben kürzer. Die Luftfeuchte bei Narzissen muss höher als bei Tulpen liegen und darf bis etwa 90% gehen. Das bedeutet, dass das Isolieren des Gewächshauses beispielsweise mit Plastikfolie in Hinsicht auf Energieeinsparung eine gute Maßnahme ist. Die optimale Treibtemperatur liegt bei 15 bis 18ºC. Die Gewächshausperiode hängt mit der verwendeten Treibmethode, der Sorte, der Trieblänge beim Einbringen, dem Treibzeitpunkt und dem Gewächshausklima zusammen und dauert meistens eine bis zwei Wochen.

Gute Qualität sorgt für erneuten Kauf
Topfnarzissen müssen vor dem Liefern ganz bewurzelt sein und gerade im Topf stehen. Sie können in verschiedenen Stadien geerntet werden: von einem grünen Trieb von nur wenigen Zentimetern bis hin zum Sichtbarsein der ersten, farbigen Blütenknospen. Im Handel sind spezielle Stecketiketten erhältlich, die sich vor allem für die frühen Verkaufsstadien sehr gut eignen. Die Töpfe können auch in spezielle Hüllen verpackt werden, auf denen der Sortenname und Informationen zur Pflege der Topfnarzissen stehen. Bei einem reiferen Verkaufsstadium ist die Produktpräsentation besser. Der Verkaufszeitraum ist kürzer.  
 

Rasches Pflanzen beugt Problemen vor

Durch eine sorgfältige Materialwahl, gute Pflanzbedingungen und rasches Pflanzen kann man Problemen durch Krankheit vorbeugen. In der unten stehenden Übersicht sind die häufigsten Krankheiten sowie deren Bekämpfung aufgelistet. Präventives Arbeiten verringert das Befallsrisiko bedeutend.
verursacher symptome vorbeugen/bekämpfen
Botrytisarten, Stagonospera (Brand, Schimmel) Dunkelbraun verfärbte Blattspitzen. Auf den Zwiebeln sind an Nase und äußeren Schuppen verfaulte Teile und darauf oft kleine Sklerotien zu sehen. Nach Erhalt die Zwiebeln rasch pflanzen oder auspacken und trocken lagern. Bei empfindlichen Sorten (u.a. Tête-à-Tête) Zwiebeln in ein geeignetes Fungizid tauchen.
Fusarium (Zwiebelfäule, Schimmel) Pflanzen wachsen schief oder treiben gar nicht aus. Das Innere der Zwiebel ist vor allem im unteren Teil graubraun und verfault. Verwenden Sie frische Erde. Pflanzen Sie die Zwiebeln bei niedriger Temperatur, 9°C oder niedriger. Pflanzen Sie die gelieferten Zwiebeln gleich.
Pythium (Wurzelfäule, Bodenschimmel) Wurzeln verfaulen im Topf. Verwenden Sie nicht zu feine, humusreiche Topferde und bewässern Sie nicht zu viel beim Pflanzen. Feinwurzelige Sorten - vor allem die Miniaturnarzissen - sind anfällig.
Knospenvertrocknung Knospen vertrocknen an den Stängeln oberhalb der Zwiebel oder in der Zwiebel. Bei früher Treiberei eine nicht zu hohe Gewächshaustemperatur wählen. Beugen Sie Frostschäden vor. Verhindern Sie, dass der Boden trocken und die relative Luftfeuchte zu niedrig werden

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